(kle). Es gibt sie in der Weltgeschichte, in Filmen und der Literatur: Paare und Partner. Zwei Menschen, die sich begegnen, eine gemeinsame Geschichte haben, unabhängig davon, ob sie sich mögen oder nicht. Genau diesen Konstellationen war die Lesung der Freckenhorster St. Bonifatius Bücherei am vergangenen Mittwochabend im Bürgerhaus gewidmet. Sie stand unter dem Motto „Wir zwei – Von Paaren, Pärchen und Partnern“.
Bei den Texten, die von Beate Osthues und Maria Tönne aus dem Büchereiteam vorgetragen wurden, handelte es sich um ganz verschiedene Werke. Kurze Geschichten standen neben Auszügen aus Gedichten und Romanen, dazu gab es auch philosophische Ausschnitte, wie etwa einen Text von Platon. Im Mittelpunkt der Lesung ging es dabei aber keineswegs nur um die Liebespaare, die sich mehr oder weniger einfach treffen und zusammenleben. Vielmehr beleuchteten Osthues und Tönne alle Facetten von Partnerschaften zwischen zwei Menschen. Neben der Liebe rückten so auch Schulfreundschaften, die Suche nach einem passenden Partner und auch männliche Paare in den Fokus.
Ebenso unterschiedlich wie die Arten von Pärchen waren, waren die Autoren, die zu den einzelnen Partnerschaften zitiert wurden. So erinnerte Beate Osthues bei den Männerpaaren etwa an zwei der berühmtesten deutschen Kinderhelden, Max und Moritz. Ebenfalls in dieser Kategorie kam ein weiterer Kindheitsheld vor, nämlich Winnetou. Schließlich schloss er mit Old Shatterhand die Blutsbruderschaft, eines der engsten Bündnisse, das möglich ist.
Einen weiteren Teil des Abends widmeten die beiden Erzählerinnen der Suche nach dem richtigen Partner, beziehungsweise dem Leben ohne Partner. So lasen sie etwa einen Text von Jan Weiler, in dem dieser fragt, weshalb alleinstehende Männer verwahrlosen.
Die liebenden Paare bildeten aber trotzdem den Schwerpunkt des Abends, wobei auch sie sehr differenziert betrachtet wurden. Mit Gedichten von Rainer Maria Rilke und Wolfgang Amadeus Mozart genauso wie mit einem Text von Platon.
Im bis auf den letzten Platz gut gefüllten Bürgerhaus kam die Mischung aus nachdenklichen und lustigen, aus bekannten und unbekannten Texten sehr gut an. Zwischen den einzelnen Abschnitten spielten Renate Kortenjan, Hedi Böckenholt und Anne Rudde zum Thema passende Lieder und ermöglichten so einen leichten Übergang von Text zu Text.
Am Ende der zweistündigen Lesung war das Publikum äußerst zufrieden und bedachte sowohl die Leserinnen als auch die Musikerinnen mit langanhaltendem Applaus.