Termine 2024

Die Pinguine - A capella aus Hoetmar

07.01.2024: 17.00 Uhr

Ophelia putzt, eigentlich ...

Theater aus Münster

04.02.2024: 17.00 Uhr

Papiertheater

Manfred Kronenberg und Dieter Lohmann

18.02.2024: 17.00 Uhr

Zwei alte Frauen - Szenische Lesung

25.02.2024: 17.00 Uhr

Lesung der Krimi-Autorin Karen Kliewe

03.03.2024: 17.00 Uhr

Literatur für Liebhaber

Marion und Markus von Hagen: Antoine de Saint- Exupéry

14.04.2024: 17.00 Uhr

Mitgliederversammlung

17.04.2024: 19.30 Uhr

Badewannenlesung

Manuela Reiser präsentiert erotische Literatur

28.04.2024: 17.00 Uhr

Irgendwo lacht ein Dinosaurier

Satirisches Musikkabarett

Markus von Hagen und Michael Decker präsentieren Georg Kreisler

05.05.2024: 17.00 Uhr

Literatur für Liebhaber

Marion und Markus von Hagen: Karl Valentin

30.06.2024: 17.00 Uhr

Ferienaktionstage: Künste aller Art

08. - 11.07.2024

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Lesung

LESUNG

Ausstellung

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Musik

MUSIK

Kreativ

KREATIV

Pressestimmen

Westfälische Nachrichten - 16.04.2024

Ausflug ins literarische Werk von Antoine de Saint-Exupéry

Mehr als "Der kleine Prinz"

Von Joe Rieder

FRECKENHORST. Dass man nur mit dem Herzen gut sieht, wussten wohl alle der rund 40 Zuschauer, die sich am Sonntag spätnachmittags zur üblichen Zeit "zwischen Torte und Tatort" im Freckenhorster Bürgerhaus eingefunden hatten, um sich dort erneut in die Welt der Literatur entführen zu lassen. Doch diesen Satz aus "Der kleine Prinz", dem wohl berühmtesten Werk des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry, bemühten Marion und Markus von Hagen erst gar nicht bei ihrer kleinen Lesereise durch das Werk des Literaten.

Dieser war im Alter von nur 44 Jahren während eines Aufklärungsfluges über dem Atlantik von einem deutschen Piloten abgeschossen worden. Jener Pilot sei ein Bruder des bekannten Sängers Ivan Rebroff gewesen, erläuterte das literaturverliebte Paar aus Münster, das dem Publikum in gewohnter Weise Autor und Werk mit vielen unbekannten Details näherbrachte. Mit Textauszügen aus seinen Briefen, Büchern und der Nachwelt erhalten gebliebenen Fragmenten einerseits, und einem intensiven Blick auf die Lebensgeschichte des Mannes andererseits.

Marion von Hagen kam erneut die Aufgabe zu, die Lebensgeschichte und biografischen Hintergründe des Autors zu verdeutlichen, während Markus von Hagen den größten Teil der Textauszüge las. Anders als in einigen vorausgeganenen Besuchen des Paares im Bürgerhaus übernahm Marion von Hagen zudem Passagen aus Dialogen, die nicht von einem Lesenden allein hätten rezitiert werden können.

Der Vortrag zeigte deutlich, dass nicht nur der kleine Prinz es wert ist, in das geistige Kulturerbe der Menschheit einzugehen - auch wenn es genügend hochgebildete Menschen geben mag, die dessen Wert bezweifeln. Erzählkunst, gepaart mit tiefster Menschlichkeit, scheinen, neben der Fliegerei, die herausragenden Fähigkeiten des Autors gewesen zu sein. Schon ein einziger Satz aus seinem Buch "Nachtflug" verdeutlicht ebenso wie das genannte Zitat aus dem kleinen Prinzen, was an ihm so geschätzt wird: "Obwohl das Menschenleben unbezahlbar ist, handeln wir immer so als ob es etwas gäbe, das das Menschenleben an Wert übertrifft... Aber was?"

Der Abend endete - wie nicht anders erwartet - mit stürmischem Beifall und einem Geschenk der Lesenden an die Besucher. Wie üblich hatten sie dafür ein Textheft mit den vorgetragenen Textstellen vorbereitet - was durchaus anregen kann, sich weiteren Werken Saint-Exupérys zu widmen.

Auch der nächste Kulturschatz am 28. April im Bürgerhaus verspricht - erneut bei freiem Eintritt - ein besonderes Erlebnis: In der "Badewannen-Lesung" präsentiert Manuela Reiser erotische LIteratur.

Die Glocke - 16.04.2024

Lesung im Bürgerhaus

Autor mit vielen Details nähergebracht

Text: Joe Rieder

Die Glocke - 05.03.2024

Beckumerin schreibt Krimis mit Ostsee-Flair

Freckenhorst (jor). Man darf dem Team des Freckenhorster bürgerhauses einmal mehr zum glücklichen Händchen bei der Auswahl seines Kulturprogramms gratulieren: Die Krimilesung "Sommer, Sonne, Strand und Mord" mit der Autorin Karen Kliewe erwies sich als eine gelungene Fortsetzung der bisher schon so erfolgreichen Sontagnachmittagsgestaltung unter dem Motto "Zwischen Torte und Tatort".

Auf Letzteren mussten die (leider nur) knapp 25 Zuhörenden, die trotz lauer Frühlingsluft und lang vermisstem Sonnenschein den Weg ins Bürgerhaus gefunden hatten, nicht bis nach der Tagesschau warten. Kliewe, die ihre Lesung mit einer eher mystischen Geschichte aus der mittelalterlichen Hansestadt Wismar begann, hatte selbst genug Krimi und damit auch Tatorte im Gepäck.

So wie in Wismar liegen auch die anderen Orte ihrer Fiktionenen zumeist an der Ostsee - und so heißt auch die bei Piper veröffentlichte Krimireihe über die Journalistin Johanna Arnold, mit der sie sich in die Bücherregale geschrieben hat. Ihre erste Veröffentlichung, "Letzte Spur Ostsee" sei perfekt in den ersten Lockdown gefallen, berichtet sie im Vorgespräch nicht ohne Ironie. "Mit den meist geschlossenen Buchläden eine sehr perfekte Zeit für ein Debüt."

Die gelernte Fotografin, die auch als Illustratorin und Grafik-Designerin tätig ist, hatte aus einer Laune heraus eine Geschichte aufgeschrieben. Und gemerkt, wie viel Spaß das macht. "Dann habe ich aber erstmal die Schublade auf und mit der Geschichte darin wieder zu gemacht - und sie dann doch einigen Leuten zu lesen gegeben", sagt sie. Der Rest ist Geschichte. Genau genommen sind es vier, mit "Die Brandung - Moorengel", das im Print am 14. März bei dtv erscheint, fünf.

Dass sie als Beckumerin nicht etwa den Tuttenbrocksee, sondern die Ostsee als Region gewählt hat, liegt an ihrer Affinität zu diesem beeindruckenden Fleckchen Meer und Erde. Sie kennt die Region, war ungezählte Male dort und pflegt zudem jene akribische Recherche, die fesselnde und zugleich glaubhafte Krimis ausmacht. Sie weiß, wovon sie schreibt. spricht mit Fachleuten, auch Rechtsmedizinern. Mag Präzision ebenso wie eine detail- und synonymreiche, wortgewandte Sprache. Leicht lesbar und zugleich auch wortgewaltig.

Die Kostproben aus "Kalter Sog", die nur einen Vorgeschmack geben konnten, fesselten die Zuhörenden, es war still. Bis auf den Applaus am Ende, der war laut. Und gerne beschäftigten sich die Anwesenden auch mit ihren zum Verkauf angebotenen Büchern, die die Autorin bereitwillig signierte.

Westfälische Nachrichten - 05.03.2024

Karen Kliewe begeistert mit Lesung im Bürgerhaus

Zwischen Sonne und Mord

Text: Joe Rieder

Westfälische Nachrichten - 27.02.2024

Szenische Lesung - "Zwei alte Frauen"

Drohender Tod im Eis

Von Joe Rieder

Freckenhorst. Die "Puppenstube", wie die Betreiber des Freckenhorster Bürgerhauses das charmante kleine Häuschen nennen, das sich zu einem Wohnzimmer für Kulturinteressierte entwickelt hat, war am späten Sonntagnachmittag schlicht und ergreifend: voll! An der Tür ein Zettel mit der Information "Nur noch reservierte Plätze". Drinnen die Glücklichen, die einen solchen Platz hatten. Unter ihnen einige "Ersttäter", die zwar wegen des dargebotenen Programms gekommen waren, aber bereits vom ersten Eindruck des Bürgerhauses sehr angetan waren.

Sie durften sich wie alle anderen auf eine besondere Veranstaltung freuen, eine szenische Lesung. Für weniger Kulturbeflissene: Eine szenische Lesung bewegt sich irgendwo zwischen Hör- und Schauspiel, wobei die Akteure ihre Parts lesen und allenfalls in geringem Maße darstellen.

Entsprechend minimalistisch das Bühnenbild für das Stück "Zwei alte Frauen" nach dem Buch von Velma Wallis, das mit millionenfacher Auflage in mehr als 17 Sprachen erschien.

Einige Tierfelle symbolisieren die Lebensweise des Nomadenstamms im hohen Norden von Alaska, wo das Stück spielt. Eine rote Lampe deutet einen Feuerschein an. Auf dem Boden ein Geweih, auf dem Tisch eine Trommel, daneben zwei Kisten, auf denen Annette Roth und Gertrud Hosenberg Platz nehmen.

Die Intimität des Hauses und des Formats zwingt die Besucher nahezu mucksmäuschenstill zu sein. Nur die Stimmen der beiden Frauen sind zu hören. Ab und an kommen Geräusche hinzu, mit  denen sie auf der Trommel Schritte im Schnee andeuten.

Die Handlung beginnt im tiefsten Alaskawinter, in dem ein Nomadenstamm von einer Hungersnot heimgesucht wird. Ihr Häuptling beschließt - nach Stammesgesetz - zwei alte Frauen als "unnütze Esser" zurückzulassen. Allein und verlassen in der eisigen Wildnis und in Konfrontation mit dem Tod, finden die beiden den Mut und den Willen zu überleben.

Damit ist bereits ein großer Teil der Handlung erzählt, doch das "Wie" des Überlebens macht die Spannung aus, die diesen Bürgerhausnachmittag "zwischen Kaffeezeit und Tatort" einmal mehr zu etwas Besonderem macht.

Roth und Hosenberg nehmen die Zuhörer - der Genuss des Stücks steigert sich noch, wenn man es zeitweise mit geschlossenen Augen als Hörspiel genießt - genial mit in die Welt der Handlung, die viel mit Hunger, und - schwere Kost für Vegetarier - dem notwendigen Töten und Verzehr von Tieren zu tun hat. Noch mehr aber mit Moral, Abgründen des menschlichen Überlebenswillens, aber auch menschlicher Wärme.

Ein langer, ehrlicher Applaus beendete schließlich nach rund 90 Minuten Kulturgenuss die konzentrierte Stille.

Die Glocke - 28.02.2024

Szenische Lesung - "Zwei alte Frauen"

Von den Abgründen des Überlebenswillens

Text: Joe Rieder

Die Glocke - 23.02.2024

Fasziniert vom Papiertheater

Ein Auftritt, der das Publikum im Bürgerhaus begeisterte: Dieter Lohmann, Manfred Kronenberg und Armin Düppmeier.

Freckenhorst (gl). Das Papiertheater mit Manfred Kronenberg, Dieter Lohmann und Armin Düppmeier hat im Freckenhorster Bürgerhaus gastiert. Das Trio "andersARTIG" entführte das Publikum auf eine faszinierende Reise durch die klassischen Werke der Literatur, begleitet von musikalischen Klängen und lyrischen Reimen. Im Mittelpunkt standen die großen Dichter Goethe, Schiller und Shakespeare, die in göttlicher Pracht über einer stets stimmungsvoll beleuchteten Leinwand thronten. Kurzweilig wurden die zeitlosen Geschichten von Romeo und Julia, Götz von Berlichingen und Wilhelm Tell erzählt. Eine Geschichte spielte in Augsburg, denn in der Händlerstadt trafen sich Wilhelm Tell, Götz von Berlichingen und Romeo und Julia, um Saatgut auszutauschen und indirekt vür die Schweizer Toblerone verantwortlich zu werden. Die liebevoll gestalteten Figuren und Szeneinterieurs wirkten auf die Zuschauer nach, während die eigens für die Darstellung komponierten Klänge mit Mittelalterflair eine unvergessliche Atmosphäre schufen. Das Publikum war begeistert von diesem einzigartigen künstlerischen Erlebnis, das die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart auf poetische Weise verschwimmen ließ.

Westfälische Nachrichten - 24.02.2024

Papiertheater-Spektakel im Bürgerhaus

Manfred Kronenberg (M.), Dieter Lohmann und Armin Düppmeier (r.) präsentierten das Papiertheater.

Freckenhorst. Das Papiertheater mit Manfred Kronenberg, Dieter Lohmann und Armin Düppmeier entführte das Publikum auf eine faszinierende Reise durch die klassischen Werke der Literatur, begleitet von musikalischen Klängen und lyrischen Reimen - kurz ein kultureller Leckerbissen zwischen Kaffeetisch und Tatort am Sonntag.

Die Gruppe "andersARTIG" präsentierte ein ästhetisch gestaltetes Papiertheater, das die großen Dichter Goethe, Schiller und Shakespeare in göttlicher Pracht über einer stets stimmungsvoll beleuchteten Leinwand thronen ließ. Mit Hilfe von an Comics erinnernde Panels wurden kurzweilig die zeitlosen Geschichten von Romeo und Julia, Götz von Berlichingen und Wilhelm Tell erzählt.

Dieter Lohmann, begabter Reimer und Dichter, trug Zusammenfassungen der klassischen Geschichten mit seiner sonoren Stimme vor. Seine Darbietung forderte das Publikum heraus, denn der rhythmische Singsang, ähnlich einer Poetry-Slam-Aufführung, verlangte höchste Konzentration, heißt es in einer Pressenotiz zur Veranstaltung. Doch damit nicht genug, das Trio von "andersARTIG" begnügte sich nicht nur mit einer bloßen Wiedergabe der Heldengeschichten. Geschickt verwiesen sie auf die Gegenwart und entführten das Publikum kurzerhand nach Augsburg, denn in der Händlerstadt trafen sich Wilhelm Tell, Götz von Berlichingen und Romeo und Julia, um Saatgut auszutauschen und indirekt für die Schweizer Toblerone verantwortlich zu werden.

Die liebevoll gestalteten Figuren und Szeneinterieurs wirkten auf die Zuschauer nach, während für die Darstellung komponierten Klänge mit Mittelalterflair eine unvergessliche Atmoshäre schufen. Das Publikum war begeistert von diesem einigartigen künstlerischen Erlebnis, das die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart auf poetische Weise verschwimmen ließ.

Die Veranstaltung im Freckenhorster Bürgerhaus bewies einmal mehr, dass Kunst und Kultur auch in kleinen Gemeinden wie Freckenhorst einen besonderen Platz im Herzen der Menschen haben und sie zu gemeinsamen Erlebnissen und kulturellem Austausch zusammenbringen können.

Westfälische Nachrichten - 06.02.2024

"Ophelia putzt ... eigentlich" begeistert im Bürgerhaus

Wenn die Putzfrau zum Musicalstar wird

Freckenhorst. Man stelle sich vor: Sie sitzen im voll besetzten Freckenhorster Bürgerhaus und freuen sich auf das Musical der "Addams Family". Licht aus, Erwartung groß. Neben der "Bühne" Gepolter. Herein kommt eine junge Frau, ausgestattet mit diversen Utensilien, um die Bühne zu putzen. "Hat man Ihnen denn nicht gesagt, dass der Termin um einen Monat falsch ausgedruckt wurde?", fragt sie erstaunt das nicht minder erstaunte Publikum.

Die normale Reaktion wäre sicher gewesen: Aufstehen, gehen und vermutlich ziemlich deutlich meckern! Nicht so im Freckenhorster Bürgerhaus. Was  weniger an möglichem Langmut der Bewohner der Stiftsstadt liegt, sondern daran, dass sie genau dafür 15 Euro Eintritt bezahlt haben. Sie wollen sehen, dass "Ophelia putzt ... eigentlich".

Denn die Protagonistin, von ihren Eltern mit diesem aus Shakespeares Hamlet bestens bekannten Namen verunglimpft, putzt nicht nur. Zunächst erzählt sie den Besuchern anhand gekonnter Darstellung von Figuren aus dem nicht stattfinden Musical, was diese gerade versäumen. Kurz darauf stößt der - ebenfalls irritierte - Pianist des Musicals hinzu, setzt sich ans Piano und kaut genüsslich, aber etwas abweisend an einer Butterstulle. Derweil erzählt Ophelia von ihrer nicht vorhandenen Musicalausbildung, ihren gescheiterten Castings und bringt den Pianisten dazu, sie bei ihren Gesangsstücken zu begleiten.

Man arrangiert sich - im dreifachen Sinne: Gemeinsam musikalisch in den bunten Strauß sehr verschiedenenr Musicalsongs (die neu kombiniert, speziell arrangiert und einzigartig dargeboten werden), sowie miteinander. Und auch das Publikum arrangiert sich mit der (un)erwarteten Situation und zeigt sich mehr und mehr begeistert, weil es mitgenommen wird: "auf eine spannende Entdeckungsreise zu den innersten Sehnsüchten und Träumen, die irgendwie doch jede/r in sich trägt und gerne ausleben will", wie es im Pressetext heißt.

"Ophelia putzt ... eigentlich" hat sich Lea Christiansen, der das Musical- und Theaterspielen erkennbar am Herzen liegt, "auf  den Leib schneidern" lassen. Hier kann sie ihre vielseitigen Talente und ihre Ausdruckskraft komplett auf die Bühne bringen. Frank Harbour bedient sei über 30 Jahren die weißen und schwarzen Tasten für verschiedene Musikstile und in verschiedenen Konstellationen. Mit ihrem gemeinsamen Auftritt haben "LuF, Lea und Frank" das Publikum im (eigentlich viel zu kleinen) Bürgerhaus am Sonntag restlos begeistert.

Die Glocke - 06.02.2024

Putzarbeit auf der Bühne wird zum kurzweiligen Musicalabend

Text: Joe Rieder

 

Westfälische Nachrichten - 10.01.2024

Pinguine starten Kulturjahr im Bürgerhaus

Pop, Schlager und Evergreens

von Joe Rieder

"Wir haben gedacht, wir starten nach dem erfolgreichen letzten Jahr das neue Jahr mit einem Knaller", hieß es bei den Verantwortlichen für die Programmplanung des Freckenhorster Bürgerhauses - und ihr Plan ist aufgegangen.

Bis auf den letzten Platz war das Bürgerhaus am Sonntagabend besetzt. Und wären "Die Pinguine", jene A-cappella-Truppe aus Hoetmar, die das erste Konzert des Jahres bestritt, nicht so auffällig gekleidet gewesen, wer weiß: Vielleicht hätten sie keinen Zutritt mehr erhalten. Schon rund ums Bürgerhaus war zu erkennen, dass dieser Abend etwas Besonderes werden würde, denn Parkplätze draußen waren ebenso Mangelware wie Sitzplätze drinnen.

Die Vorteile liegen auf der Hand: Zum einen war es im sonst eher winterlich kühlen Fachwerkgemäuer muckelig warm, zum anderen durften sich die Veranstalter über guten Zuspruch an der Getränketheke freuen. Einnahmen generierten sie an diesem Abend wie gewohnt keine, der Eintritt war frei.

"Schön, dass so viele am Jahresanfang der Kultur beiwohnen", begrüßte das Ensemble seine Gäste. Der Jahreswechsel sei ja die Zeit der guten Vorsätze, und Kultur gehöre bei einigen sicherlich dazu. Erstaunlich viele Hände flogen in die Luft, als dieser Begrüßung die Frage folgte: "Wer ist denn aus freien Stücken hierhergekommen?"

Immerhin wurde schnell deutlich, dass der vor mehr als 30 Jahren gegründete Chor einen großen Fanclub von Freunden und Verwandten im Tross hatte. Bunt gemischt mit den zufälligen Besuchern erlebten sie einen musikalischen Ausflug in die Welt von Pop, Schlager und Evergreens der vergangenen rund 100 Jahre. Die Sängerinnen und Sänger in ihrem schwarz-weißen Outfit, einer Hommage an männliche Gesangsgruppen der 1900er- bis 1940er Jahre, nahmen sie mit zu "Top of the world", bereisten mit ihnen die Champs Élysées, küssten rote Lippen und freuten sich über Mary Lou, die glücklicherweise keine Männerbeinbekleidung trug. Ebenso wie das Fräulein Helen, das wohl gar keine Beinbekleidung angehabt haben soll. Ein Halleluja, nicht auf die Waden dieser Frau, sondern von Leonard Cohen, reihten sie ebenso ein wie den Weatherman und für Pflanzenliebhaber hatten sie an Tagen wie diesen einen kleinen grünen Kaktus mitgebracht. Der begeisterte Applaus forderte schließlich drei Zugaben, die die fünf Männer und sechs Frauen mit den irischen Segenswünschen "Möge die Straße uns zusammenführen" beendeten.

Das Bürgerhaus freut sich am 4. Februar (Sonntag) auf eine Theateraufführung aus Münster mit dem Titel "Ophelia putzt, ... eigentlich!"

Weitere Infos unter www.freckenhorster-buergerhaus.de

Die Glocke - 11.01.2024 (von Joe Rieder)

"Pinguine" liefern gelungenen Start in das kulturelle Jahr